Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Es zieht mich weiter. Ich verabschiede mich an dieser Stelle von Ihnen, voller Freude auf meine neue Herausforderung als Direktor Dienste im Gesundheitszentrum Unterengadin (CSEB) und gleichzeitig mit Wehmut. Die Arbeit als Geschäftsführer von Grisomed und die zahlreichen spannenden Begegnungen mit unseren Mitgliedern haben mir immer sehr grosse Freude bereitet. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen allen!
Grisomed feiert! Vor 15 Jahren, am 8. August 2008, wurde Grisomed gegründet. Lesen Sie im Round-Table-Gespräch mit dem damaligen VR-Präsidenten Dr. Reto Castelberg und unserer aktuellen VR-Präsidentin Dr. Carla Maissen, welche Themen Grisomed gestern und heute bewegen. Das Jubiläum feiern wir an unserer Update-Veranstaltung am 9. November 2023 im GBK-Auditorium Chur. In die nächsten Ära starten Sie mit meinem Nachfolger Nico Hollenstein. Lernen Sie ihn in den Kurzmeldungen oder in einem ausführlichen Online-Interview kennen. Im Mitgliederporträt «4 Fragen an…» steht uns diesmal Dr. Christian Eggenberger aus Chur Rede und Antwort. Ich sage auf Wiedersehen und freue mich, wenn ich Sie bei einer anderen Gelegenheit treffe.
Walter Klötzli, ehem. Geschäftsführer
Es zieht mich weiter. Ich verabschiede mich an dieser Stelle von Ihnen, voller Freude auf meine neue Herausforderung als Direktor Dienste im Gesundheitszentrum Unterengadin (CSEB) und gleichzeitig mit Wehmut. Die Arbeit als Geschäftsführer von Grisomed und die zahlreichen spannenden Begegnungen mit unseren Mitgliedern haben mir immer sehr grosse Freude bereitet. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen allen!
Grisomed feiert! Vor 15 Jahren, am 8. August 2008, wurde Grisomed gegründet. Lesen Sie im Round-Table-Gespräch mit dem damaligen VR-Präsidenten Dr. Reto Castelberg und unserer aktuellen VR-Präsidentin Dr. Carla Maissen, welche Themen Grisomed gestern und heute bewegen. Das Jubiläum feiern wir an unserer Update-Veranstaltung am 9. November 2023 im GBK-Auditorium Chur. In die nächsten Ära starten Sie mit meinem Nachfolger Nico Hollenstein. Lernen Sie ihn in den Kurzmeldungen oder in einem ausführlichen Online-Interview kennen. Im Mitgliederporträt «4 Fragen an…» steht uns diesmal Dr. Christian Eggenberger aus Chur Rede und Antwort. Ich sage auf Wiedersehen und freue mich, wenn ich Sie bei einer anderen Gelegenheit treffe.
Walter Klötzli, ehem. Geschäftsführer
Agenda
Agenda
Agenda
Vollbild
9. November 2023
UpDate-Veranstaltung
19.00 Uhr, GKB-Auditorium Chur
Programm
19.00 – 19.05
Begrüssung Dr. med. Carla Maissen, VR-Präsidentin Grisomed und
Nico Hollenstein, Geschäftsführer Grisomed
19.05 – 19.30
15 Jahre Grisomed – 8. August 2008 Gründung Grisomed –
damalige strategische Herausforderungen
Dr. med. Reto Castelberg, ehem. VRP Grisomed
19.30 – 19.45
15 Jahre Grisomed – 8. August 2023 – aktuelle strategische Herausforderungen
Dr. med. Carla Maissen, VRP Grisomed
19.45 – 20.00
Pause
20.00 – 20.20
MPA-Qualitätszirkel – wieso sie unverzichtbar sind?
Referat Caroline Fröhli, MPA- Botschafterin, Argomed Ärzte AG Erfahrungsberichte MPA-QZ
20.20 – 20.40
Ärzte-Qualitätszirkel – wieso sie unverzichtbar sind?
Referat Marco Zoller, SGAIM Erfahrungsbericht Ärzte-QZ
20.40 – 20.45
Schlusswort
Dr. med. Carla Maissen, VR-Präsidentin Grisomed und Nico Hollenstein, Geschäftsführer Grisomed
anschliessend Apéro
UpDate-Veranstaltung
19.00 Uhr, GKB-Auditorium Chur
Programm
19.00 – 19.05
Begrüssung Dr. med. Carla Maissen, VR-Präsidentin Grisomed und
Nico Hollenstein, Geschäftsführer Grisomed
19.05 – 19.30
15 Jahre Grisomed – 8. August 2008 Gründung Grisomed –
damalige strategische Herausforderungen
Dr. med. Reto Castelberg, ehem. VRP Grisomed
19.30 – 19.45
15 Jahre Grisomed – 8. August 2023 – aktuelle strategische Herausforderungen
Dr. med. Carla Maissen, VRP Grisomed
19.45 – 20.00
Pause
20.00 – 20.20
MPA-Qualitätszirkel – wieso sie unverzichtbar sind?
Referat Caroline Fröhli, MPA- Botschafterin, Argomed Ärzte AG Erfahrungsberichte MPA-QZ
20.20 – 20.40
Ärzte-Qualitätszirkel – wieso sie unverzichtbar sind?
Referat Marco Zoller, SGAIM Erfahrungsbericht Ärzte-QZ
20.40 – 20.45
Schlusswort
Dr. med. Carla Maissen, VR-Präsidentin Grisomed und Nico Hollenstein, Geschäftsführer Grisomed
anschliessend Apéro
Der neue Geschäftsführer
Zum AnfangGrisomed: gestern und heute
Grisomed: gestern und heute
Dr. med. Reto Castelberg und Dr. med. Carla Maissen im Gespräch
Vollbild
Das Bündner Ärztenetzwerk Grisomed feiert sein 15-jähriges Bestehen. Zwei engagierte Köpfe haben Grisomed massgeblich mitgeprägt: Dr. med. Reto Castelberg, erster VR Präsident und Dr. med. Carla Maissen, aktuelle VR Präsidentin und Vorstandsmitglied zur Gründungszeit. Im Gespräch blicken beide gemeinsam zurück und diskutieren über Motive und Ziele von Grisomed.
Moderiert und aufgezeichnet von Heidi Leemann
Kürzel: CM = Carla Maissen / RC = Reto Castelberg
Carla Maissen, Reto Castelberg, Sie sind beide von Anfang an bei Grisomed mit dabei gewesen und haben den Start massgeblich mitgeprägt. Wie fühlt es sich an, auf 15 Jahre Grisomed zurückblicken?
RC: Gefühlsmässig müssten mehr Jahre vergangen sein (lacht). Ich bin natürlich froh und erleichtert, dass wir damals die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Tatsache, dass wir bis heute in Graubünden konkurrenzlos sind, zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben.
CM: Die Initiative ging ursprünglich vom Vorstand Hausärzte Graubünden aus. Als Vorstandsmitglied von Hausärzte Graubünden war ich natürlich sehr interessiert. Wir haben eine Interessensgruppe gebildet, mit dem Ziel, ein flächendeckendes Hausärztenetzwerk für Graubünden aufzubauen.
Was war der Hintergrund oder Auslöser für die Gründung?
RC: Zum einen haben Managed Care Modelle damals an Bedeutung gewonnen, sowohl auf politischer Ebene als auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Zusätzlich haben weitere Themen wie beispielsweise der Zulassungsstopp eine gewisse Unruhe in der Branche erzeugt. Zum andern wurde gemunkelt, dass eine Krankenkasse für Chur und Umgebung ein Managed Care Netzwerk etablieren wolle. Dieses Gerücht mag zwar nicht fundiert gewesen sein – aber es hat uns damals wachgerüttelt.
CM: Uns war klar, wir wollten verhindern, dass Hausärztinnen und Hausärzte im Kanton unterschiedliche Voraussetzungen für die Abrechnung ihrer Leistungen haben. Wir wollten ein Netzwerk, an dem alle Hausärzt:innen teilnehmen können, nicht nur die zentrumsnahen. Es war uns ausserdem sehr wichtig, ein Netzwerk zu schaffen, das in Ärztehand liegt.
Warum haben Sie sich für ein eigenes Netzwerk in Graubünden entschieden, anstatt bestehende Netzwerke zu nutzen?
RC: Ein kantonales Netzwerk war damals eine Novität und ist selbst heute eine einzigartige Lösung. Ein eigenes Netzwerk war stimmig, denn wir haben in unserem Kanton andere Voraussetzungen als im urbanen Mittelland.
Ich stelle mir vor, die Gründung von Grisomed und die Verhandlungen mit den Krankenkassen waren eine Herausforderung?
RC: Sicher! Wir sind resp. waren Medizinerinnen und Mediziner. Wir begaben uns mit Grisomed auf fremdes Territorium. Als Erstes galt es deshalb, Knowhow nach Graubünden holen.
CM: Das ist ein gutes Stichwort, das heute noch gilt. Wir pflegen gute Kontakte zu anderen Netzwerken wie beispielsweise zu mediX und medswiss.net, unserer Dachorganisation. Es ist für uns essenziell zu wissen, was im BAG, bei der FMH oder im Bundesrat läuft, damit wir für Graubünden sinnvoll agieren können. Unser Engagement ist immer auch politisch: So haben wir kürzlich beispielsweise an der Vernehmlassung zum Zulassungsstopp teilgenommen und in der VR Retraite vom September 23 tauschten wir uns mit Regierungsrat Peter Peyer aus.
Wie gestaltete sich der Gründungsprozess?
CM: Zunächst haben wir viele und teils auch sehr hitzige Diskussionen geführt.
RC: Und Unmengen an Sugus verzehrt (beide lachen).
CM: Eigentlich fehlen die Sugus heute für das Gespräch.
RC: Zurück zur Gründung. Unsere Ziele waren definiert: Wir wollten ein Netzwerk in Graubünden aufbauen, an dem alle teilnehmen können. Zweitens wollten wir sicherstellen, dass wir die Verträge für die Vergütung im Managed Care-Bereich selbst aushandeln können. Einzig die rechtliche Form des Netzwerks war zunächst nicht klar. Reto Nick hat uns schliesslich geraten, eine Aktiengesellschaft zu gründen. Was wir am 8. August 2008 gemacht haben.
Hatten Sie mit grossen Widerständen zu kämpfen?
RC: Anfangs haben wir befürchtet, dass es Widerstand aus unseren eigenen Reihen gibt. Um Verträge mit den Krankenkassen auszuhandeln, mussten wir quasi mit dem «Feind» kollaborieren. Die gewählte Unternehmensform einer AG bedeutete weiter, dass sich Mitglieder einkaufen müssen. Wir sind deshalb von Tal zu Tal gereist und haben für Grisomed lobbyiert. Ich will an dieser Stelle unseren Kolleginnen und Kollegen ein Kränzlein winden. Wir sind auf grosse Offenheit gestossen und unsere Befürchtungen sind nicht eingetroffen.
CM: Auch die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen verlief letztlich erstaunlich reibungslos.
Frau Maissen, wenn Sie die Anfänge von Grisomed mit der Gegenwart vergleichen, haben sich die Ziele des Netzwerks verändert?
CM: Die grundlegenden Ziele sind dieselben geblieben. Allerdings ist der Gegenwind seitens der Krankenkassen rauer geworden. Das liegt vor allem daran, dass die Kostenunterschiede und somit das effektive Einsparpotenzial zwischen Versicherten im Hausarztmodell und anderen Versicherten geringer geworden sind. Deshalb sind die Qualitätskriterien der Krankenkassen strenger geworden. Beispielsweise beim Verschreiben von Generika oder dem Chronic Care Management.
Wie heisst das Erfolgsrezept von Grisomed?
CM: Wir sind und waren personell immer gut aufgestellt. Im Verwaltungsrat sind Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen vertreten: aus Politik, Recht, Fachmedizin und der Hausarztmedizin. Auch in der Geschäftsstelle können wir auf kompetente und engagierte Mitarbeitende zählen. Das macht mein Engagement für Grisomed sehr motivierend und bereichernd.
RC: Sicherlich trägt auch unser Vergütungsmodell für Mitglieder zum Erfolg bei. Von Anfang an haben wir beschlossen, keine Dividenden auszuschütten, sondern Leistungen wie die Teilnahme an Qualitätszirkeln und Fortbildungen zu vergüten. Die aktive Teilnahme an Weiterbildungen ist bei Grisomed für Mitglieder gewinnbringend und begünstigt die Vernetzung untereinander.
Abschliessend: Wo steht Grisomed in 10 Jahren?
CM: Die Frage hat was von Kaffeesatzlesen. Sie lässt sich nicht klar beantworten. Ich bin aber optimistisch. Wir lesen die Zeichen der Zeit und beeinflussen, was in unserer Macht steht.
RC: Ich meinerseits kann mich mit einem guten Gefühl zurücklehnen, denn ich weiss, dass Grisomed in guten Händen liegt.
Dr. med. Reto Castelberg ist Gastreferent an der Grisomed Update-Veranstaltung vom 8. November 2023 im GKB-Auditorium. Erleben Sie live weitere spannende Einblicke und überraschende Anekdoten aus der Geschichte von Grisomed.
Moderiert und aufgezeichnet von Heidi Leemann
Kürzel: CM = Carla Maissen / RC = Reto Castelberg
Carla Maissen, Reto Castelberg, Sie sind beide von Anfang an bei Grisomed mit dabei gewesen und haben den Start massgeblich mitgeprägt. Wie fühlt es sich an, auf 15 Jahre Grisomed zurückblicken?
RC: Gefühlsmässig müssten mehr Jahre vergangen sein (lacht). Ich bin natürlich froh und erleichtert, dass wir damals die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Tatsache, dass wir bis heute in Graubünden konkurrenzlos sind, zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben.
CM: Die Initiative ging ursprünglich vom Vorstand Hausärzte Graubünden aus. Als Vorstandsmitglied von Hausärzte Graubünden war ich natürlich sehr interessiert. Wir haben eine Interessensgruppe gebildet, mit dem Ziel, ein flächendeckendes Hausärztenetzwerk für Graubünden aufzubauen.
Was war der Hintergrund oder Auslöser für die Gründung?
RC: Zum einen haben Managed Care Modelle damals an Bedeutung gewonnen, sowohl auf politischer Ebene als auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Zusätzlich haben weitere Themen wie beispielsweise der Zulassungsstopp eine gewisse Unruhe in der Branche erzeugt. Zum andern wurde gemunkelt, dass eine Krankenkasse für Chur und Umgebung ein Managed Care Netzwerk etablieren wolle. Dieses Gerücht mag zwar nicht fundiert gewesen sein – aber es hat uns damals wachgerüttelt.
CM: Uns war klar, wir wollten verhindern, dass Hausärztinnen und Hausärzte im Kanton unterschiedliche Voraussetzungen für die Abrechnung ihrer Leistungen haben. Wir wollten ein Netzwerk, an dem alle Hausärzt:innen teilnehmen können, nicht nur die zentrumsnahen. Es war uns ausserdem sehr wichtig, ein Netzwerk zu schaffen, das in Ärztehand liegt.
Warum haben Sie sich für ein eigenes Netzwerk in Graubünden entschieden, anstatt bestehende Netzwerke zu nutzen?
RC: Ein kantonales Netzwerk war damals eine Novität und ist selbst heute eine einzigartige Lösung. Ein eigenes Netzwerk war stimmig, denn wir haben in unserem Kanton andere Voraussetzungen als im urbanen Mittelland.
Ich stelle mir vor, die Gründung von Grisomed und die Verhandlungen mit den Krankenkassen waren eine Herausforderung?
RC: Sicher! Wir sind resp. waren Medizinerinnen und Mediziner. Wir begaben uns mit Grisomed auf fremdes Territorium. Als Erstes galt es deshalb, Knowhow nach Graubünden holen.
CM: Das ist ein gutes Stichwort, das heute noch gilt. Wir pflegen gute Kontakte zu anderen Netzwerken wie beispielsweise zu mediX und medswiss.net, unserer Dachorganisation. Es ist für uns essenziell zu wissen, was im BAG, bei der FMH oder im Bundesrat läuft, damit wir für Graubünden sinnvoll agieren können. Unser Engagement ist immer auch politisch: So haben wir kürzlich beispielsweise an der Vernehmlassung zum Zulassungsstopp teilgenommen und in der VR Retraite vom September 23 tauschten wir uns mit Regierungsrat Peter Peyer aus.
Wie gestaltete sich der Gründungsprozess?
CM: Zunächst haben wir viele und teils auch sehr hitzige Diskussionen geführt.
RC: Und Unmengen an Sugus verzehrt (beide lachen).
CM: Eigentlich fehlen die Sugus heute für das Gespräch.
RC: Zurück zur Gründung. Unsere Ziele waren definiert: Wir wollten ein Netzwerk in Graubünden aufbauen, an dem alle teilnehmen können. Zweitens wollten wir sicherstellen, dass wir die Verträge für die Vergütung im Managed Care-Bereich selbst aushandeln können. Einzig die rechtliche Form des Netzwerks war zunächst nicht klar. Reto Nick hat uns schliesslich geraten, eine Aktiengesellschaft zu gründen. Was wir am 8. August 2008 gemacht haben.
Hatten Sie mit grossen Widerständen zu kämpfen?
RC: Anfangs haben wir befürchtet, dass es Widerstand aus unseren eigenen Reihen gibt. Um Verträge mit den Krankenkassen auszuhandeln, mussten wir quasi mit dem «Feind» kollaborieren. Die gewählte Unternehmensform einer AG bedeutete weiter, dass sich Mitglieder einkaufen müssen. Wir sind deshalb von Tal zu Tal gereist und haben für Grisomed lobbyiert. Ich will an dieser Stelle unseren Kolleginnen und Kollegen ein Kränzlein winden. Wir sind auf grosse Offenheit gestossen und unsere Befürchtungen sind nicht eingetroffen.
CM: Auch die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen verlief letztlich erstaunlich reibungslos.
Frau Maissen, wenn Sie die Anfänge von Grisomed mit der Gegenwart vergleichen, haben sich die Ziele des Netzwerks verändert?
CM: Die grundlegenden Ziele sind dieselben geblieben. Allerdings ist der Gegenwind seitens der Krankenkassen rauer geworden. Das liegt vor allem daran, dass die Kostenunterschiede und somit das effektive Einsparpotenzial zwischen Versicherten im Hausarztmodell und anderen Versicherten geringer geworden sind. Deshalb sind die Qualitätskriterien der Krankenkassen strenger geworden. Beispielsweise beim Verschreiben von Generika oder dem Chronic Care Management.
Wie heisst das Erfolgsrezept von Grisomed?
CM: Wir sind und waren personell immer gut aufgestellt. Im Verwaltungsrat sind Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen vertreten: aus Politik, Recht, Fachmedizin und der Hausarztmedizin. Auch in der Geschäftsstelle können wir auf kompetente und engagierte Mitarbeitende zählen. Das macht mein Engagement für Grisomed sehr motivierend und bereichernd.
RC: Sicherlich trägt auch unser Vergütungsmodell für Mitglieder zum Erfolg bei. Von Anfang an haben wir beschlossen, keine Dividenden auszuschütten, sondern Leistungen wie die Teilnahme an Qualitätszirkeln und Fortbildungen zu vergüten. Die aktive Teilnahme an Weiterbildungen ist bei Grisomed für Mitglieder gewinnbringend und begünstigt die Vernetzung untereinander.
Abschliessend: Wo steht Grisomed in 10 Jahren?
CM: Die Frage hat was von Kaffeesatzlesen. Sie lässt sich nicht klar beantworten. Ich bin aber optimistisch. Wir lesen die Zeichen der Zeit und beeinflussen, was in unserer Macht steht.
RC: Ich meinerseits kann mich mit einem guten Gefühl zurücklehnen, denn ich weiss, dass Grisomed in guten Händen liegt.
Dr. med. Reto Castelberg ist Gastreferent an der Grisomed Update-Veranstaltung vom 8. November 2023 im GKB-Auditorium. Erleben Sie live weitere spannende Einblicke und überraschende Anekdoten aus der Geschichte von Grisomed.
Dr. med. Reto Castelberg und Dr. med. Carla Maissen im Gespräch
15 Jahre Grisomed
4 Fragen an…
4 Fragen an…
4 Fragen an…
Dr. med. Christian Eggenberger
Vollbild
Aus der Praxis im 21. Stockwerk des Belmont Hochhauses hat Christian Eggenberger einen guten Überblick über Chur. Das passt zu seinem Verständnis der Hausarztmedizin: Fakten überblicken, bündeln und pragmatische Lösungen für Patientinnen und Patienten finden.
«Ich bin ein Auslaufmodell», gesteht Christian Eggenberger lachend. Heute fehle jüngeren Kolleginnen und Kollegen oft der unternehmerische Mut für eine Einzelpraxis. Christian Eggenberger hingegen ist gerne sein eigener Chef. Und ganz alleine, räumt er ein, stehe er nicht da. Im Belmont sind mehrere Praxen niedergelassen. Gemeinsam bilden sie eine Ärztegemeinschaft und nutzen einzelne Services gemeinschaftlich.
«Als Hausarzt verfolge ich einen ergebnisorientierten Ansatz in der Medizin – ‘Freestyle Medizin’ nennt das ein ehemaliger Kollege», erklärt Christian Eggenberger. Passt ein Patient nicht in das übliche Diagnoseschema, muss ich als Hausarzt herausfinden, welche Wünsche er hat und wie wir sie erfüllen können. Die Herausforderung dabei besteht darin, mutige Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen.
Schliesst Christian Eggenberger abends die Türe hinter sich, lässt er Berufliches dort. Dann gilt die Aufmerksamkeit der Familie und Freunden. In seiner Freizeit lässt er sich gerne weniger strukturiert treiben. Mit seiner Frau und dem Hund im VW-Van unterwegs, lässt er sich im Urlaub von Zufallsbekanntschaften, ihren Empfehlungen und der Freude am spontanen Entdecken leiten.
4 x 1 Frage
Warum sind Sie Arzt geworden?
Das war ein spontaner Entscheid. Ich plante eigentlich, die Hotelfachschule zu besuchen. Als ein Freund mir jedoch mit leichter Überheblichkeit erzählte, dass er Medizin studieren wird, dachte ich mir: Das kann ich auch!
Wie sieht Ihr dritter Lebensabschnitt aus und in welchem Alter beginnt er?
Dafür gibt es noch keinen Plan und deshalb auch keine konkreten Ideen.
Welchen medizinischen Fortschritt möchten Sie noch erleben?
Eine effektive Therapie beschädigter Nerven. Das Wiedererlangen der motorischen Fähigkeiten für cerebrale Patient:innen wäre ein echter Fortschritt.
Was schätzen Sie am Ärztenetzwerk Grisomed?
Ich gehöre zur Gründergruppe von Grisomed. Insofern ist Grisomed irgendwie ein Kind von mir und ich fühle mich verbunden. Ich schätze heute insbesondere die rechtlichen und administrativen Vorarbeiten für uns Hausärzte und Hausärztinnen.
«Ich bin ein Auslaufmodell», gesteht Christian Eggenberger lachend. Heute fehle jüngeren Kolleginnen und Kollegen oft der unternehmerische Mut für eine Einzelpraxis. Christian Eggenberger hingegen ist gerne sein eigener Chef. Und ganz alleine, räumt er ein, stehe er nicht da. Im Belmont sind mehrere Praxen niedergelassen. Gemeinsam bilden sie eine Ärztegemeinschaft und nutzen einzelne Services gemeinschaftlich.
«Als Hausarzt verfolge ich einen ergebnisorientierten Ansatz in der Medizin – ‘Freestyle Medizin’ nennt das ein ehemaliger Kollege», erklärt Christian Eggenberger. Passt ein Patient nicht in das übliche Diagnoseschema, muss ich als Hausarzt herausfinden, welche Wünsche er hat und wie wir sie erfüllen können. Die Herausforderung dabei besteht darin, mutige Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen.
Schliesst Christian Eggenberger abends die Türe hinter sich, lässt er Berufliches dort. Dann gilt die Aufmerksamkeit der Familie und Freunden. In seiner Freizeit lässt er sich gerne weniger strukturiert treiben. Mit seiner Frau und dem Hund im VW-Van unterwegs, lässt er sich im Urlaub von Zufallsbekanntschaften, ihren Empfehlungen und der Freude am spontanen Entdecken leiten.
4 x 1 Frage
Warum sind Sie Arzt geworden?
Das war ein spontaner Entscheid. Ich plante eigentlich, die Hotelfachschule zu besuchen. Als ein Freund mir jedoch mit leichter Überheblichkeit erzählte, dass er Medizin studieren wird, dachte ich mir: Das kann ich auch!
Wie sieht Ihr dritter Lebensabschnitt aus und in welchem Alter beginnt er?
Dafür gibt es noch keinen Plan und deshalb auch keine konkreten Ideen.
Welchen medizinischen Fortschritt möchten Sie noch erleben?
Eine effektive Therapie beschädigter Nerven. Das Wiedererlangen der motorischen Fähigkeiten für cerebrale Patient:innen wäre ein echter Fortschritt.
Was schätzen Sie am Ärztenetzwerk Grisomed?
Ich gehöre zur Gründergruppe von Grisomed. Insofern ist Grisomed irgendwie ein Kind von mir und ich fühle mich verbunden. Ich schätze heute insbesondere die rechtlichen und administrativen Vorarbeiten für uns Hausärzte und Hausärztinnen.
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